Über das „essbare Elfenbein“

Spargelanbau und -verzehr blicken auf eine lange Tradition zurück. Spargel wurde bereits vor etwa 2.500 Jahren im antiken Griechenland als Arzneimittel eingesetzt. Landwirtschaftlich angebaut wurde er jedoch höchstwahrscheinlich erst von den Römern, die das Gemüse in ganz Europa verbreiteten. In Deutschland wurde Spargel vorwiegend in der Medizin verwendet. Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstanden Anbaugebiete, auf denen Spargel für den Verzehr angepflanzt wurde.

Was ist Spargel?
Spargel ist eine mehrjährige Staude, die jedes Frühjahr mehrere Sprosse treibt, die als Spargel geerntet werden. Streng genommen ist also Spargel lediglich der Stengelspross der Spargelpflanze. Eine gesunde Spargelpflanze kann unter guten Bedingungen bis zu 10 Jahre lang beerntet werden. Im Laufe der Zeit werden die Stangen jedoch immer dünner, bis sich eine Ernte nicht mehr rentiert.

Die Spargelsaison
Die Spargelsaison beginnt etwa Anfang April und endet traditionell am 24. Juni, am Johannistag. Danach hat die Spargelpflanze genügend Zeit, sich bis zur nächsten Ernte zu regenerieren und neue Sprossen zu bilden.

Aufwändiger Anbau
Spargelanbau ist relativ aufwendig und arbeitsintensiv. Das leckere Gemüse wird auch heute noch mit der Hand gestochen. Zudem dauert es ungefähr drei Jahre, bis die neu angebaute Spargelpflanze eine volle Ernte liefert.

Gesunde Inhaltsstoffe
Spargel besteht zu ca. 90 Prozent aus Wasser und hat lediglich 20 Kalorien pro 100 Gramm. Er enthält Kalium, Phosphor, Kalzium und die Vitamine A, B1, B2, C, E sowie Folsäure.


Der Weg des Spargels – vom Acker auf den Tisch

1. Schritt – Der Anbau

Spargel wird zwischen März und April in Hügelbeeten angebaut. Das vorbereitete Feld wird mit einjährigen Jungpflanzen bepflanzt, die etwa 10 Jahre lang beerntet werden können. Die bepflanzten Hügelbeete werden mit einer Folie gegen Witterungseinflüsse geschützt.
Sobald die Spargelköpfe an der Oberfläche des Beetes durch Risse zu erkennen sind, kann mit der Ernte begonnen werden.

2. Schritt – Die Ernte

Das „königliche Gemüse“ wird durch Stechen geerntet: Nachdem die Triebe von Hand freigelegt sind, werden sie mit einem speziellen Spargelmesser über dem Wurzelstock abgestochen und vorsichtig aus dem Boden gezogen.

Im Anschluss werden die Löcher mit feuchter Erde gefüllt und mit einer Kelle geglättet, um später noch einmal ernten zu können.

3. Schritt – Die Sortierung

Nach der Ernte wird der Spargel gewaschen und nach Größe sortiert. Die Größe der Stangen bestimmt, in welche Handelsklasse sie eingeordnet werden. Dabei gelten folgende Vorgaben: Stangen in der Klasse "1 Extra" haben einen Durchmesser von 16 bis 26 mm und fest geschlossene Köpfe. Sie sind ca. 22 cm lang, geradlinig und gleichmäßig gewachsen. Spargel im der Klasse "1" haben einen Durchmesser von 12 bis 26 mm und sind 17 bis 22 cm lang. Zur Klasse "2" zählen kleinere Stangen bis 12 mm, die leicht gekrümmt sind und nicht ganz geschlossene Köpfe besitzen.

4. Schritt – Verkauf und Verzehr

Schließlich wird der Spargel an unterschiedlichen Verkaufsstandorten zum Kauf angeboten. Woran können Sie frischen Spargel erkennen? Vor allem daran, dass die Stangen prall und glänzend sind. Zudem sind die Schnittstellen glatt und feucht, die Kopfenden geschlossen. Außerdem lassen sie sich leicht brechen und sie quietschen, wenn sie aneinander gerieben werden.
Vom frischen Spargel lassen sich köstliche Gerichte zubereiten. Tolle Rezeptideen finden Sie auf unserer Webseite.